In den 60er/70er Jahren hat man in Birmensdorf bei Abendunterhaltungen des Frauen- und Männerchors noch Theaterstücke, meistens 3-4 Akter aufgeführt. Damals im Saal des Restaurants "Sonne". Leider wurde dieser 1970 geschlossen. Zurück blieben nur die Erinnerungen.
Ein Gross-Anlass 1976 hat die ungewollte Theaterpause unterbrochen: Ein Festspiel in der Reithalle mit der Entstehungs-Geschichte unseres Dorfes für die 1100-Jahrfeier mit anschliessenden Cabaret-Nummern aus der neuen Zeit. Die Texte schrieben Klaus Krähenbühl, Fritz Meier, Heinrich Metzger und Kurt Rohner. Kurt hat auch die Regie geführt. Margrit Bucher war für die rund 120 verschiedenen Kostüme verantwortlich und stand nachher beim Cabaret auch auf der Bühne. Das dreitägige Dorffest mit den Restaurants der Ortsvereine und die Begeisterung der Einwohner war drei Wochen später ausschlaggebend bei der Abstimmung für den Bau des Gemeinde-Zentrum Brüelmatt. Im Mai 1978 fand die Einweihung statt.
Nach diesem Anlass wurde viel über die Gründung einer Theatergruppe gesprochen, stand jetzt doch ein schöner Saal mit Bühne zur Verfügung. Doch alle ehemaligen Theaterspieler waren anderweitig noch zu stark engagiert. Erst 1986 wurde anlässlich einer Abendunterhaltung des Frauen- und Männerchors ein Einakter aufgeführt. Die Spieler waren: Hedy Gut, Anita Tognola, Heinz Roth, Heinz Ambühl, Margrit Bucher und Kurt Rohner, der gleichzeitig die Regie führte. Kaum hatte sich der Vorhang geschlossen, der Ueberfall von Kurt: "Margrit jetzt gründen wir eine Theatergruppe"! Kurt dachte bereits an die Bauernkomödie "s’Neu Schtüürgsetzt", die 25 Jahre vorher von den Spielern der beiden Gesangsvereine aufgeführt wurde. Die Kulturkommission anerbot sich, das Patronat zu übernehmen. Um ein allfälliges Defizit brauchten wir uns also keine Sorgen zu machen. Die Organisation lag zwar zu 90% bei Rohner/Bucher, da die Kommission keine Ahnung hatte, was es braucht, um eine Aufführung über die Bühne zu bringen. Kurt bemühte sich um Theaterspieler. Es waren: Hildegard Rüttimann, Hedy Gut, Anita Tognola, Hermann Dubs, Heinz Roth, Josef Grüter, Kurt Rohner, Bruno Oggenfuss, Margrit Bucher und die Kinder Marlies, Lotti, Rolf und Karin mit Vierbeiner und Hundehaus der Familie Dubs. Kurt führte auch die Regie. Souffleuse war Monika Geiser, und Margrit Bucher erledigte zusätzlich die administrativen Arbeiten. Ein Souffleur-Kasten stand damals noch nicht zur Verfügung, diesen schreinerte uns W. Baur. Für die Kulissen und den Bühnen-Operateur waren wir auch selbst verantwortlich. So hatten wir schon Schulden bevor das Theater über die Bühne ging. Heinz Roth organisierte den Verkauf von Getränken in der Pause, sodass wir die finanziellen Verpflichtungen erfüllen konnten. Das war dann auch der Start zum Theater-Beizli in kleinem Rahmen. "S’Neu Schtüürgsetz" 1987 war ein grosser Erfolg. 530 Personen besuchten die zwei Aufführungen ---- ein Beweis, dass das Dorftheater ein echtes Bedürfnis ist.
Die zweite Aufführung 1989 "Hurra, en Bueb" ging nochmals unter der Kulturkommission über die Bühne. Dann wollten wir uns selbständig machen. Der einzige Haken war, dass wir kein Startkapital hatten für die Kulissenmiete und all die diversen weiteren Auslagen. Wie weiter, fragten sich Rohner/Bucher. Bucher’s Vorschlag, man könnte doch das Birmensdorfer Gewerbe und den Gemeinderat um finanzielle Unterstützung fragen? Mit Schmunzeln erinnere ich mich an Kurt’s Entrüstung: "Das chasch doch nüd mache"! Die Besprechungen/Abwägungen haben dann aber dazu geführt, dass ein netter "Bettelbrief" von uns zwei unterschrieben, abgeschickt wurde. Es gingen rund Fr. 1'550.— ein. Dazu etliche Naturalgaben – Plakate etc. Die Aufführung des "Putztüfel’s" im Frühjahr 1991 war also gerettet. Heinz Roth und Rico Cereghetti organisierten von da an das Theaterbeizli in kleinem Rahmen: Ein Büffet im Saal B mit dem Verkauf von Getränken und Esswaren.
Die Aufgabe eines Obmanns der Gruppe, der die "Fäden" zusammenhalten sollte, übernahm Ronald Häfeli. In den folgenden Jahren fanden weitere Aufführungen statt, mit denen sich die Gruppe einen guten Namen erspielte. Die Organisation der Aufführungen wurde damals noch mehrheitlich telefonisch zwischen Häfeli/Rohner/Bucher oder in den Theaterproben besprochen. Im Herbst 1997 wollte Ronald Häfeli vereinsmässige Ordnung in unsere Gruppe bringen. 24 "Theaterbegeisterte" folgten seiner Einladung zur Versammlung am 25. November 1997. Das Thema Reorganisation unserer bisher 10jährigen losen Gruppe war angesagt. Das wichtigste Traktandum war sein Antrag zur Gründung eines Vereins "Theatergruppe Birmensdorf", dem 21 Anwesende gegen drei Enthaltungen zustimmten. Vorschläge für die Wahl des Vorstandes wurde bereits in einer Probe festgelegt. Präsident Ronald Häfeli, die weiteren Vorstandsaufgaben übernahmen Marianna Gossweiler, Hildegard Rüttimann, Sandra Gossweiler, Heinz Geschwind, Margrit Bucher, Berater und Regie Kurt Rohner. Im Weiteren beschloss die Versammlung, dass das Theater-Beizli künftig von Rico und Vreni Cereghetti in eigener Regie geführt wird und die Theatergruppe vom Reingewinn 40% erhält.
Die Gründung eines Vereins bringt viele organisatorische Aufgaben mit sich. Auf den Vorstand kam Einiges zu. Der grösste Brocken war, die Statuten gesetzeskonform zu erstellen. Ronald hatte Vorarbeit geleistet und präsentierte uns einen Entwurf, der dann gemeinsam überarbeitet und anlässlich der Versammlung vom 12. Mai 1998 den Mitgliedern verteilt wurde.
Margrit Bucher
Ehrenmitglied
Bericht von Margrith Bucher nach ihrem Austritt vom Vorstand im November 2000, kontrolliert von Kurt Rohner.
Nachtrag 4. Nov. 2017
Als Ronald Häfeli von Birmensdorf wegzog, übernahm Hildegard Rüttimann 2004 das Präsidium. Anlässlich der GV 2017 trat sie zurück. Für ihren grossen Einsatz zum Wohl der Theatergruppe wurde sie anlässlich der Generalversammlung vom 8. November zur Ehrenpräsidentin ernannt.